Zum
Schmunzeln und Nachdenken
(aus der privaten Sammlung von Rahul Peter Das)
Menschliches
— Ordnung(en) — Politik — Wissenschaft
— Indien — Linguistik
Menschliches
If anything can go wrong, it
will.
Murphy's Law
There is no job so simple that it cannot be done wrong.
Perrussel's Law
L'enfer, c'est les autres.
Jean-Paul Sartre
Modesty is a vastly overrated virtue.
John Kenneth Galbraith
Das Leben ist interessant, wenn man die Zeit dazu hat.
Piet Klocke
Treffen sich zwei
emigrierte Dackel in New York auf der 5th Avenue. Sagt der eine
zum andern: "Waißt', in Wien, net wahr, da waren wir
Bernhardiner."
Das Fleisch ist schuld am
Sündenfall,
Das Fett dämpft den Zusammenprall.
Markus Werner
Livet forstås baglæns – men må leves forlæns. (Das Leben kann nur
rückwärts verstanden werden, aber es muß vorwärts gelebt werden.)
Søren Kierkegaard
»Natur« ist ein Besitz, der durch und durch mit persönlichstem
Gehalt gesättigt ist. Natur ist eine Funktion der jeweiligen
Kultur.
Oswald Spengler
Der Untergang des Abendlandes.
Erster Band, 3,3,Ende
Ordnung(en)
Chaos is found in greatest
abundance wherever order is being sought. It always defeats order,
because it is better organised.
Terry Pratchett
Interesting Times
Im Grunde genommen sind die meisten Probleme schnell gemacht.
Piet Klocke
Corruptissima re publica
plurimae leges. (Beim verdorbensten Staate sind die Gesetze am
reichlichsten.)
Publius Cornelius Tacitus
Wenige kluge Gesetze machen ein
Volk glücklich; viele Gesetze erschweren die Rechtsprechung, und
das aus dem gleichen Grund, weshalb ein guter Arzt seine Kranken
nicht mit Medikamenten überhäuft. Der kluge Gesetzgeber überlastet
das Volk nicht mit überflüssigen Gesetzen: zu viele Heilmittel
stören einander und verhindern wechselseitig ihre Wirkung; zu
viele Gesetze werden zu einem Labyrinth, in dem sich die
Rechtsgelehrten verirren.
Bei den Römern vervielfachten
sich die Gesetze, wenn es zu häufigen Umstürzen kam; jeder vom
Ehrgeiz Besessene, der sich vom Glück begünstigt empfand, machte
sich zum Gesetzgeber. Dieses Durcheinander hielt, wie wir schon
gesagt haben, bis zur Zeit des Augustus an, der alle diese
ungerechten Verfügungen aufhob und die alten Gesetze wieder zur
Geltung brachte.
In Frankreich wuchs die Zahl
der Gesetze, als die Franken mit der Eroberung dieses Landes ihre
eigenen einführten; Ludwig IX. hegte den Plan, alle Gesetze zu
einer Einheit zusammenzufassen und in seinem Reich, wie er selbst
gesagt hat, einheitlichen Gesetzen, einheitlichen Gewichten und
einheitlichen Maßen Geltung zu verschaffen.
Es gibt zahlreiche Gesetze, an
denen Menschen hängen, weil sie zumeist Gewohnheitstiere sind. ...
Friedrich II. von Preußen
Schriften und Briefe,
Leipzig (Reclam) 1987, S. 151
Erster Löwe: "Komisch, ich
kriege täglich frisches Fleisch und du immer nur Bananen."
Zweiter Löwe: "Typisch für
diese verdammte Bürokratie: Ich sitz' nämlich auf der Planstelle
für einen Affen."
Nothing matters very much, and very few things matter at all.
Lord Balfour's Contention
Chrysler managers thrived on
spotting opportunities and going for them, if necessary chucking
previous plans as if they were gum wrappers. And there they were,
trapped in Stuttgart's planning hell, bristling at being
constantly reminded what to do. ... Steve Harris, Chrysler's
former communications chief who defected to General Motors in
February, says the Germans played literally by the book — theirs.
"You'd go into a meeting and have to turn to Volume 7, Section 42,
page 597," he recalls. "The Germans pride themselves on analytical
research that produces a plan, while the American way is to try
for the impossible and keep coming up with new ideas to make it
happen."
Time, May 24, 1999
Work expands so as to fill the time available for its completion.
Parkinson's Law
The one who says it cannot be
done should never interrupt the one who is doing it.
The Roman Rule
Dem Deutschen fehlt es, mit wenigen Ausnahmen, an Fähigkeit zu
allem, wozu Gewandtheit und Geschicklichkeit erfordert werden.
Alles beunruhigt ihn, macht ihn verlegen, er bedarf ebensosehr der
Methode im Handeln als der Unabhängigkeit im Denken. Der Franzose
hingegen betrachtet die Handlungen mit der Freiheit der Kunst und
die Ideen mit der Knechtschaft der Gewohnheit. Die Deutschen, die
sich dem Joche der Regeln in der Literatur nicht unterwerfen
können, möchten, daß im Leben ihnen alles vorgezeichnet würde. Sie
verstehen sich nicht darauf , mit den Menschen zu verhandeln, und
je weniger man ihnen Gelegenheit gibt, sich bei sich selbst Rats
zu erholen, desto mehr ist man ihnen willkommen.
A.L.G.
Baronin von Staël-Holstein
Deutschland
und die Sitten der Deutschen
Erst hatte das Matriarchat das Sagen, dann das Patriarchat, und
jetzt ist es das Sekretariat.
Things have come to a pretty
pass when religion is allowed to invade the sphere of private
life.
William
Lamb, Viscount Melbourne
Schuberts Unvollendete
Ein Vorstandsmitglied eines Großunternehmens hatte Konzertkarten
für Schuberts unvollendete Symphonie bekommen. Er war verhindert
und gab die Karten seinem Fachmann für Arbeitszeitstudien und
Personalplanung. Am nächsten Morgen fragte das Vorstandsmitglied
seinen Mitarbeiter, wie ihm das Konzert gefallen habe. Und
anstelle einer Pauschalkritik überreichte ihm der Experte für
Arbeitszeitstudien und Personalplanung ein Memorandum, in dem es
hieß:
1) Für einen beträchtlichen
Zeitraum hatten die vier Oboe-Spieler nichts zu tun. Ihr Part
sollte deshalb reduziert, ihre Arbeit auf das ganze Orchester
verteilt werden. Dadurch würden auf jeden Fall gewisse
Arbeitszusammenballungen eliminiert werden.
2) Alle zwölf Geiger spielten
die gleichen Noten. Das ist unnötige Doppelarbeit. Die
Mitgliederzahl dieser Gruppe sollte drastisch gekürzt werden.
Falls wirklich ein großes Klangvolumen erforderlich ist, kann
dies durch elektronische Verstärker erzielt werden.
3) Erhebliche Arbeitskraft
kostete auch das Spielen von zweiunddreißigstel Noten. Das ist
eine unnötige Verfeinerung. Es wird deshalb empfohlen, alle
Noten auf- beziehungsweise abzurunden. Würde man diesem
Vorschlag folgen, wäre es möglich, Volontäre und andere
Hilfskräfte einzusetzen.
4) Unnütz ist es, daß die Hörner
genau jene Passagen wiederholen, die bereits von den
Saiteninstrumenten gespielt wurden.
Würden alle überflüssigen
Passagen gestrichen werden, könnte das Konzert von 25 Minuten
auf 4 Minuten verkürzt werden. Hätte Schubert sich an diese
Erkenntnis gehalten, wäre er wahrscheinlich im Stande gewesen,
seine Symphonie zu vollenden.
Verschiedene Quellenangaben, darunter auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom
16.11.1981 (andere Angabe: 16.12.1981)
Politik
Rasende Wut kann erleben, wer
sich einer Katastrophenhysterie entzieht; wer nach Tschernobyl
nicht wahrhaben mochte, daß Milch und Pilz, Frucht und Kraut
verstrahlt und lebensgefährlich seien; wer ein Ozondebakel mit
klarem Kopf und Kreislauf überstand. So ähnlich muß der Haß
gewesen sein, der früher einem entgegenschlug, der die
Göttlichkeit Christi oder die ewige Verdammnis leugnete.
Johannes Gross
Vorsicht bei Instanzen,
deren Namen auf -schutz enden. ... Öffentlich bezahlte oder
bezuschußte Vormünder regieren die Münder der anderen — freundich
redend, nicht barsch befehlend, eher Angst als Schrecken
verbreitend, immer der Erkenntnis folgend, daß die Mündigkeit des
Bürgers sich in seinem frag- und gedankenlosen Gehorsam bewährt.
... Wer schützen will, will regulieren; oft notwendig und recht;
oft überflüssig, nicht selten niederträchtig.
Johannes Gross
Notizbuch (in der
Freitagsbeilage zur Frankfurter
Allgemeinen Zeitung), Vorletzte Folge, Neunundachtzigstes
Stück
One sometimes gets the impression that the mere words 'Socialism'
and 'Communism' draw toward them with magnetic force every
fruit-juice drinker, nudist, sandal-wearer, sex maniac, Quaker,
'Nature Cure' quack, pacifist and feminist in England.
George Orwell
The Road to Wigan Pier
Die aufgeklärten Köpfe
in Deutschland streiten lebhaft miteinander um die Herrschaft im
Gebiet der Spekulation; hier leiden sie keinen Widerspruch,
überlassen übrigens gern den Mächtigen der Erde alles Reelle im
Leben. (Gleichwohl findet das von ihnen verschmähte Reelle seine
Abnehmer, welche nachher Verwirrung und Zwang selbst in den Reiz
der Einbildungskraft übertragen.)
A.L.G.
Baronin von Staël-Holstein
Deutschland
und die Sitten der Deutschen
There are those who make it happen, those who let it happen, and
those who wonder what happened.
Ronald Reagan
Nothing is as temporary as that which is called permanent.
Jose's Axiom
Nothing is as permanent as that which is called temporary.
Corollary to Jose's Axiom
Demokratische
Gesellschaften müssen keine Toleranzvorleistungen erbringen, nur
weil die anderen besonders gläubig, autoritär oder auserwählt
sind.
Hans-Peter
Büttgenbach
There are some people
who have what I think of as a vending machine concept of social
change. You put in a coin and out comes a piece of candy. If you
have a social problem you pass a law and out comes the solution.
John Gardner
The sixties had begun
with the great purpose
of John Kennedy to make American life, American politics, and
American opportunity open to all. But the seventies had ended with
an attempt to peg citizens into categories by race, sex, and
ethnic heritage. By the end of the seventies, America was,
officially, in many jurisdictions a racist society. In trying to
eradicate racism, the politics of the sixties and seventies had
institutionalized it. Race and sex might now define who was
entitled to what promotion and what job opportunity.
Theodore H.
White
America in Search of Itself. The Making of the
President 1956-1980. New York: Harper & Row 1982,
S. 5.
Wissenschaft
Any fool can make things
complicated, it requires a genius to make things simple.
E.F.
Schumacher
Create a need, then fill it.
Ely's key to Success
Once a category has been
created, experts have to be found to make it into a lived
experience and justify its continued existence.
Ashis Nandy
Dissenting Knowledges, Open
Futures. The Multiple Selves and Strange Destinations of Ashis
Nandy edited by Vinay Lal. New Delhi: Oxford University
Press 2000, S. 13
Being in a university is the
closest to being in the graveyard without being dead.
T.G. Vaidyanathan (war an
indischen Universitäten in Hyderabad in Andhra Pradesh, Silchar in
Assam und Bangalore in Karnataka)
... nothing has really changed
since Adam Smith made the observation some 230 years ago that the
primary purpose of universities is to serve as an enclave of
privilege for faculty and staff. ... Coming a distant second is
the role of education. ... Universities are like black holes, and
will suck in every dollar they can lay their hands on.
S.A. Morris
Leserbrief in The Economist
vom 22.12.2007
As a matter of fact, much of
that busy world [outside academia] still regards a professor as
something between a dealer in scientific magic and a crank, and
a university as an institution every good American should be
honestly proud of and avoid.
H.G. Wells
The Future in America. A Search After Realities. New
York/London: Harper and Brothers 1906
Bedenklich ist weniger, dass 2012 nicht annähernd so viele Werke
von Rang und Folgenreichtum vorgelegt werden wie 1962, als dass
der Betrieb keine Begriffe und Maßstäbe dafür hat. Er misst in
verausgabten Forschungsmitteln, in amtlich bestätigter Exzellenz
und in Titelzahlen.
... Dass die
subventionierte Harmlosigkeit im Denken als das erscheint, was sie
ist – vertane Zeit, Involution, drittmittelfinanzierter
Manierismus –, wird wohl erst dann geschehen, wenn das große
Sparen auch die ungelesenen Bücher betrifft, die sie hervorbringt.
Denn wir haben keinen Verfall zu klagen, sondern nutzlosen
Reichtum.
Jürgen Kaube
"Denken zwischen Mülltrennung und Notaufnahme", Frankfurter Allgemeine Zeitung
10.3.2012, S. L15
yasya nāsti nijā prajñā kevalaṃ tu bahuśrutaḥ
na sa jānāti śāstrārthaṃ darvī sūparasān iva
(Wer keinen eigenen Verstand besitzt, sondern nur Vieles gelernt
hat, der kennt den Sinn der Lehrbücher nicht, eben so wenig wie
der Löffel den Geschmack der Brühe.)
Übersetzung
von Otto Böhtlingk: Indische Sprüche 2. St.
Petersburg 1864, S. 146
yathā kharaś candanabhāravāhī bhārasya vettā na tu
candanasya
evaṃ hi śāstrāṇi bahūny adhītya cārtheṣu mūḍhāḥ
kharavad vahanti
(Wie ein Esel, der eine Last Sandelholz trägt, einen
Begriff von der Last, aber nicht vom Sandelholz hat,
gerade so tragen ja diejenigen, die viele Bücher
gelesen, aber nicht den Sinn begriffen haben, Lasten
nach Art der Esel.)
Übersetzung von
Otto Böhtlingk: Indische Sprüche 3. St.
Petersburg 1865, S. 248
It was the most natural thing for the human mind
to transfer importance from the actual learning
of things, a deep, dark, intricate process, to
the passing of examinations, and to believe that
a man who had a certificate in his hand had a
subject in his head.
H.G. Wells
Experiment in
Autobiography. Discoveries and Conclusions
of a Very Ordinary Brain (Since 1866).
London: V. Gollancz/The Cresset Press 1934
Bisher zurückgehaltenes Seminar: 'Überleg nicht lange, tu es
einfach, es bringt ja eh nichts!'.
Piet Klocke
In Deutschland gibt es eine
Prädominanz des Schöngeistigen. Dagegen ist nicht sonderlich
verbreitet, daß auch Wissenschaft und Technik wesentliche
Bestandteile der Kultur sind. Naturwissenschaftler und Techniker
sind in der diffusen Wahrnehmung des deutschen Bildungsbürgers
kulturlose Gesellen, deren Handwerk letztlich wirtschaftlichen
Zwecken folgt und nicht dem angeblich Wesentlichen dient, nämlich
der intellektuellen Selbstverwirklichung.
Bruno Zimmermann
(Abteilungsleiter, Deutsche Forschungsgemeinschaft)
Das Magazin
(Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen) 3/2003
Du willst bei Fachgenossen
gelten?
Das ist verlorne Liebesmüh.
Was dir mißglückt, verzeihn sie selten –
Was dir gelingt, verzeihn sie
nie!
Oskar Blumenthal
Ein richtiger Wissenschaftler
benutzt eher die Zahnbürste eines anderen als dessen Terminologie.
It is a capital mistake to
theorise before one has data. Insensibly one begins to twist
facts to suit theories, instead of theories to suit facts.
A. Conan-Doyle
“Adventures of Sherlock Holmes. Adventure I. — A
Scandal in Bohemia”, The Strand Magazine. An Illustrated
Monthly 2 (July to December 1891): 61-75; siehe S. 63.
Die großen Tragödien der Wissenschaft sind die grausigen Morde an
schönen Theorien durch häßliche Fakten.
Forschung und Lehre 13
(2006), S. 311
If at first you don't succeed, destroy all evidence that you
tried.
Fahnenstock's Rule for Failure
The more trivial your research, the more people will read it and
agree.
Hanggi's Law
The more vital your research, the less people will understand it.
Corollary to Hanggi's Law
Most well-trodden paths lead nowhere.
First Rule of Pathology
Repetition does not establish validity.
Souder's Law
Nobody notices the big errors.
Mayne's Law
To steal ideas from one person is plagiarism; to steal from many
is research.
Felson's Law
There are no answers, only cross-references.
Weiner's Law of Libraries
A good slogan can stop analysis for fifty years.
Wilkie's Law
Niemand weiß den Wert konstruktiver Kritik mehr zu schätzen als
der Kritiker.
The Wikipedia philosophy can be
summed up thusly: "Experts are scum". For some reason people who
spend 40 years learning everything they can about, say, the
Peloponnesian War – and indeed, advancing the body of human
knowledge – get all pissy when their contributions are edited away
by Randy in Boise who heard somewhere that sword-wielding
skeletons were involved. And they get downright irate when asked
politely to engage in discourse with Randy until the
sword-skeleton theory can be incorporated into the article without
passing judgment.
Lore Sjöberg
Oder seht ihr nicht die finsteren Mienen derer, die sich tief in
das Studium der Philosophie oder in andere schwierige und ernste
Fragen versenkt haben? Diese Leute sind, wie mir scheint, schon
Greise, ehe sie überhaupt Jünglinge waren, weil eben Sorgen und
eine ununterbrochen angestrengte Geistestätigkeit nach und nach
ihre Lebensgeister töten und die Lebenssäfte aussaugen. Meine
Narren dagegen sind feist, gesund und wohlgenährt, sozusagen
gutgemästete akarnanische Schweinchen.
Erasmus von Rotterdam
Das Lob der Torheit (Encomium
moriae), Kapitel 14 (deutsche Übersetzung des lateinischen
Originals)
Denn die, die gelehrt und nach
dem Geschmack einiger weniger Gelehrten schreiben und die sich
willig der Kritik eines Persius und Laelius unterwerfen, halte ich
mehr für bemitleidens- als beneidenswert. Sie qüalen sich ja ohne
Unterlaß; sie fügen hinzu, ändern, streichen aus, schreiben wieder
hin, schmieden und hämmern ihre Gedanken, und nach neun Jahren
kommt das Manuskript glücklich in die Presse, und niemals sind sie
mit ihrer Arbeit zufrieden. Und was ist ihr Lohn? Ein flüchtiger
Ruhm, der Beifall einer winzigen Leserzahl, für den sie ihre Ruhe,
ihren Schlaf, jenes süßeste aller Güter, geopfert und zahllose
Mühen und Anstrengungen ertragen haben. Dazu kommt, daß sie ihre
Gesundheit zugrunde richten, blaß, mager, triefäugig, ja oft blind
werden, daß sie stets Armut leiden, Mißgunst erregen, alle
Vergnügungen des Lebens entbehren und schließlich ihr Alter und
ihren Tod beschleunigen.
Erasmus von Rotterdam
Das Lob der Torheit (Encomium
moriae), Kapitel 50 (deutsche Übersetzung des lateinischen
Originals)
"Aber als Jean Paul im Jahre
1817 von den Studenten nach Heidelberg eingeladen war, Hegel
lehrte damals dort, haben die beiden sich an einem Freitagabend
wundervoll zusammen betrunken (Hegel hatte das in der Jugend
gelernt, Jean Paul erst im Mannesalter); und Heinrich Voß, Sohn
jenes alten Voß, der seinerzeit die Luise geschrieben hatte, jetzt
Kollege Hegels in Heidelberg, erzählt, daß um Mitternacht dann
Hegel, auf Jean Paul deutend, gesagt habe: der muß Doktor der
Philosophie werden; Hegel sei richtig ausgelassen gewesen,
schreibt Voß. Am Dienstag habe Hegel dann einen Punschabend
gegeben, mit Pudding und Arrak, und man habe Voß gesagt, er solle
die Fakultät zusammenrufen; das geschah am Donnerstag. Eines der
Mitglieder sei gegen Jean Paul gewesen, der sei kein Christ und
trinke zuviel, beides habe Hegel sofort widerlegt; Freitag war die
Urkunde fertig, Jean Paul Doktor, und dann, so Voß, hätten sie
alle wieder richtig gefeiert." (R. Vollmann, Romanführer Bd. 1, S.
166).
Johannes Gross
Notizbuch (in der
Freitagsbeilage zur Frankfurter
Allgemeinen Zeitung), Vorletzte Folge, Einundachtzigstes
Stück
The Community Development people are devoted and intelligent The
only trouble is that I often just cannot understand what they are
talking about. And, what is even more disconcerting, they cannot
understand me.
For example, where I would say, 'How do you do it?' they say 'What
is your methodological approach?'
In one note I remarked that 'when tribal girls go to the towns,
they sometimes become tarts'. This caused a lot of trouble. I was
hauled over the coals at a very high level for using the word
'tart' in an official document. The sentence was then revised for
my instruction to show me how one ought to write. 'When females
belonging to the Scheduled Tribes become acculturated to the
socio-economic conditions of urban society, they become
psychologically maladjusted and adopt anti-social practices.' That
is what is necessary: that is what people understand.
Verrier Elwin
The Tribal World of Verrier Elwin.
An Autobiography. London (Oxford University Press 1964), S.
244.
Indien
It’s been said that an
indication of mental health is whether you can simultaneously
retain two contradictory ideas without your head exploding. By
that measure, India is the most mentally healthy place in the
world.
Eric Weiner
The commonplace "Das" is far less memorable than the imaginative
names in Meghalaya politics — Hopingstone Lyngdoh, a minister,
Frankenstein Momin and Adolf Hitler Marak, both MLAs, to name just
three.
India Today, July 20,
1998, S. 31
Calcutta people are different from other Indians. There is a weird
sort of gaiety about them, as though they teeter on the edge of
the apocalypse and are determined to squeeze more out of each
passing day. Other Indians say the place is already out of
control, that Calcutta and civic order are mutually contradictory
terms. It represents the future which, should their anarchic,
free-wheeling natures ever be let off the leash, awaits them all.
Alexander Frater
Chasing the Monsoon
Only in India can one get stuck in a jam at a non-functioning
traffic light amid six Ambassadors in various states of disrepair,
five Korean vehicles of assorted sizes, a Maruti almost crushed
underfoot by a Tata Sumo, two minibuses facing each other both on
the wrong side of the road, a tram madly if impotently ringing its
bell, three buses heading in different directions with passengers
dangling from the tailboards and from each other, six rickshaws,
one autorickshaw with a broken silencer, a homesick cow, a small
flock of goats milling about at the zebra crossing and some 300
pedestrians picking their way gingerly through the confusion.
Exaggeration? It happened to me on my last visit to Kolkata.
Shashi Tharoor
The Elephant, the Tiger and the
Cellphone. Reflections on India in the Twenty-first Century.
New Delhi (Penguin Viking 2007), S. 384f.
If there is a re-birth I would
like to be born in my next life in Calcutta. I have spent some of
my best times in the book shops there.
T.G. Vaidyanathan (Südinder)
In den Köpfen unserer
Gebildeten spukt immer noch das Operetten-Indien der Romantik. Die
einseitige Betrachtung der aus dem Zusammenhang mit dem konkreten
Leben gerissenen religiösen Literatur hat das ganze indische Volk
zu einer von dem Rest der Menschheit verschiedenen Gattung
träumender Lotosblumen gemacht. ...
Otfried Eberz
"Aktive und passive Religiosität in Indien und China", Der Ararat 2,12.1921,
(Sonderheft "Asien"), S. 301-306 (siehe S. 301)
Students who don't know how to wash the dishes, change a
lightbulb, fill out an income tax return, or respect the American
flag are at the university at our expense studying things like
Sanskrit.
Richard M. Nixon
Zitiert nach: Lee Siegel, Love in
a Dead Language. The University of Chicago Press 2000, S.
67.
History cannot be written in the context of narrow nationalism.
History is not intended to teach patriotism, loyalty, morality or
mythology. It is intended only to teach history. If history is to
be a rational study, its role in India must break free from
hagiography and the malign influence of political interference.
Krishnan Srinivasan
"History, myth and chauvinism", The Telegraph (Calcutta) 29.3.2006, S. 19.
Linguistik
Tasting,
tasting ...
Is that too, jeero, too,
phor, phipe, eight?
It is, madam.
I am tasting you, sir.
You like my taste?
Hokay.
Anyone for a Fal Least Holiday?
A telephonic exchange between a hotel guest and
room-service, at a hotel in Asia, which was recorded and
published in the Far East Economic Review:
Room Service: Morny. Ruin
sorbees.
Guest: Sorry, I thought I
dialled room-service.
RS : Rye ... Ruin sorbees ...
morny! Djewish to oder sunteen?
G: Uh ... yes ... I'd like some
bacon and eggs.
RS: Ow July den?
G: What?
RS: Ow July den? ... Pry, boy,
pooch?
G : Oh, the eggs! How do I like
them? Sorry, scrambled please.
RS: Ow July dee bayhcem ...
crease?
G: Crisp will be fine.
RS: Hokay. An Santos?
G: What?
RS: Santos. July Santos?
G: I don't think so.
RS: No? Judo one toes?
G: I feel really bad about
this, but I don't know what "Judo one toes" means.
RS: Toes! toes! ... Why djew
Don Juan toes? Ow bow singlish mopping we bother?
G: English muffin! I've got it!
You were saying "Toast". Fine. Yes, an English muffin will be
fine.
RS: We bother?
G: No, ... just put the bother
on the side.
RS: Wad?
G: I mean butter ... just put
it on the side.
RS: Copy?
G: Sorry?
RS: Copy ... tea ... mill?
G: Yes. Coffee please, and
that's all.
RS: One Minnie. Ass ruin Torino
fee, strangle ache, crease baychem, tossy singlish mopping we
bother honey sigh, and copy ... rye?
G: Whatever you say.
RS: Tendjewberrymud.
G: You're welcome.
Zuletzt bearbeitet: 10. Dezember
2024
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