Sprachen und Kulturen des neuzeitlichen Südasiens
Lehrveranstaltungen anderer Institute und
Bildungseinrichtungen
SS 2003
Vorbemerkungen
Ein wesentlicher Teil der von der Studienordnung vorgeschriebenen
Lehrveranstaltungen
des Faches wird nicht am Institut für Indologie und
Südasienwissenschaften
angeboten, sondern anderswo. Dabei kann grundsätzlich jede
Lehrveranstaltung
des Universitätsverbundes Halle-Leipzig-Jena besucht werden,insofern
sie den Vorgaben der Studienordnung entspricht und der
Zugang
nicht beschränkt wird. Daneben können auch gleichartige
Lehrveranstaltungen
einiger anderer Bildungseinrichtungen besucht werden; es handelt sich
dabei
um Lehrveranstaltungen an gewissen Einrichtungen der
Universität
Erfurt und der Fachhochschule Merseburg. Der (erfolgreiche)
Besuch einer relevanten Lehrveranstaltung gilt als anzuerkennende
Studienleistung
gemäß der Studienordnung des Faches "Sprachen und Kulturen
des
neuzeitlichen Südasiens".
Eine Lehrveranstaltungen einer anderer Einrichtungen kann einerseits
einen engeren fachlichen Bezug zu Südasien haben,
andererseits
aber auch als Pflicht- oder Wahlpflichtveranstaltung aus einer
anderen
Disziplin im Sinne der Studienordnung gelten. In den meisten
Fällen
dürfte die Zuordnung eindeutig sein; in Zweifelsfällen sollte
vor Belegung der Veranstaltung beim Fachvertreter für
"Sprachen
und Kulturen des neuzeitlichen Südasiens" angefragt werden
Aus dem Gesamtangebot relevanter Institute und Bildungseinrichtungen
wird unten eine Auswahl von Lehrveranstaltungen angeführt, die
für
das Studienfach im Sinne der Studienordnung in Frage kommen. Diese
Liste
ist als nicht erschöpfend anzusehen; es ist durchaus
möglich,
daß es auch andere relevante Lehrveranstaltungen gibt, auch an
anderen
Einrichtungen als den genannten. Vor einem Besuch anderer
Lehrveranstaltungen
als den angeführten sollte jedoch Rücksprache mit dem
Fachvertreter
für "Sprachen und Kulturen des neuzeitlichen Südasiens"
gehalten
werden.
Bitte informieren Sie sich rechtzeitig darüber, an welchem
Datum
der erste Unterricht stattfindet und wann die relevante Vorbesprechung
ist.
Im einzelnen handelt es sich um Lehrveranstaltungen folgender
Fächer:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Arabistik/Islamwissenschaft
Ethnologie
Sprachen
und Literaturen des Christlichen Orients
Ökumenik und
Religionswissenschaften
Fachübersetzen/Angewandte
Sprachwissenschaft
Indogermanistik/Allgemeine
Sprachwissenschaft
Medien- und
Kommunikationswissenschaft
Germanistische
Sprachwissenschaft
Anglistik
und Amerikanistik, Sprachwissenschaft
Sprechwissenschaft
und
Phonetik
Soziologie
Politikwissenschaft
Universität Leipzig
Indologie
Kommunikations-
und
Medienwissenschaft
Religionswissenschaft
Religions- und
Kirchensoziologie
Ethnologie
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Religionswissenschaft
Interkulturelle
Wirtschaftskommunikation
Universität Erfurt
Religonswissenschaft/Islamwissenschaft
Fachhochschule Merseburg
Kultur- und
Medienpädagogik
Lehrveranstaltungen WS 2002/2003
Mühlweg 15, 06114 Halle
Fon 0345-5524071, Fax 0345-5527123, eMail belitz@orientphil.uni-halle.de
Ü
|
Persisch II
|
N.N.
|
s.A.
|
Mühlweg 15 / s.A.
|
Dieser Kurs ist die Fortsetzung
der
Lehrveranstaltung Persisch I und vertieft die Grundlagen von Grammatik,
Schrift, Phonetik und Textverständnis.
Literatur: B.
Alavi, M. Lorenz: Lehrbuch der persischen Sprache. 5. Aufl. Leipzig
1988.—
F. Behzad, S. Divshali: Sprachkurs Persisch: Eine Einführung in
die
persische Sprache der Gegenwart. 2. Aufl. Bamberg 1999.
Emil-Abderhalden-Straße 9, 06108 Halle
Fon 0345-5524191, Fax 0345-5524201, eMail sekretariat@ethnologie.uni-halle.de
V
|
Themen der Ethnologie Indiens
|
Burkhard Schnepel
|
Di 10-12
|
Ethnologie, SR
|
In dieser Lehrveranstaltung wird
die
Vorlesung Einführung in die Ethnologie Indiens des Wintersemesters
fortgesetzt. Dabei werden einzelne Themen, die im Wintersemester
bereits
einführend behandelt wurden, nunmehr vertieft:
· das indische
Kastenwesen
und seine Interpreten;
· die Stellung der
indischen
Frau;
· der (politische)
Hinduismus.
Es kommen aber auch neue Themen
hinzu, um das Gesamtbild bezüglich der Gesellschaft, Kultur und
Geschichte
Indiens abzurunden:
· die Adivasis oder
„Stammesgesellschaften“
Indiens;
· die „Dalits“ oder
„Unberührbaren“;
· die traditionellen
politischen
Systeme Indiens und ihre Interpreten;
· Inder in der
Diaspora;
u.a.m.
Anforderung für den Erwerb
eines Teilnehmernachweises: Regelmäßige Teilnahme.
Anforderung
für den Erwerb eines Leistungsscheins: Regelmäßige
Teilnahme
an der Vorlesung, sowie Teilnahme an dem Seminar "Tribal Societies of
India"oder
Klausur.
Literatur: Basham,
A.L. 1967. The Wonder that was India. New York. — Dirks, N. B.1987. The
Hollow Crown: Ethnohistory of an Indian Kingdom. Cambridge: Cambridge
University
Press. — Dumont, Louis 1980 [1966]. Homo Hierarchicus. The Caste System
and Its Implications. Chicago: Chicago University Press. — Fuller, C.J.
1992. The Camphor Flame. Popular Hinduism and Society in India. Delhi:
Penguin Books. — Kulke, H. und D. Rothermund 1998 [1982]. Geschichte
Indiens.
Von der Induskultur bis heute. München: Beck. — Michaels, Axel
1998.
Der Hinduismus. München: Beck Verlag.— Quigley, Declan 1993. The
Interpretation
of Caste. Oxford: Clarendon Press. — Rothermund, D. (Hg.) 1995. Indien:
Kultur, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Umwelt. Ein Handbuch.
München:
Beck Verlag. — von Stietencron, H. 2001. Der Hinduismus.
München:
Beck Verlag.
PS/S
|
Tribal Societies of India
|
Prasanna K. Nayak
|
Blockseminar, wird bekannt- gegeben
|
Wird bekannt- gegeben
|
Auf dem indischen Subkontinent
leben
mehr als fünfzig Millionen Menschen, die gemeinhin von Ethnologen
als Mitglieder von Stammesgesellschaften oder als „tribals“ bezeichnet
werden. Für sie hat sich in Indien selbst der Begriff „Adivasis“
durchgesetzt.
In offiziellen Diskursen kursiert auch der Begriff „Scheduled Tribes“.
Menschen dieser Kategorien sollen in diesem Seminar behandelt werden.
Welche
sozialen, kulturellen und religiösen Eigenarten besitzen sie im
Vergleich
zum dominanten hinduistischen Umfeld? Wo werden die Grenzen zwischen
„tribal“
und „volkstümlich-hinduistisch“ überschritten? Welchen
sozialen
und ökonomischen Stigmata und Benachteiligungen sind Adivasis in
Indien
heute ausgesetzt? Das Seminar, das auf Englisch durchgeführt wird,
wird von Professor P.K. Nayak aus Orissa geleitet, einem der
führenden
Experten Indiens in der Anthropologie der Adivasis. In seiner jetzigen
Funktion als Direktor des „Scheduled Tribes and Scheduled Castes
Research
Centre“ des Unionsstaates Orissa ist er zudem bestens vertraut mit der
administrativ-pragmatischen Seite der Lebensprobleme der Adivasis und
den
Konflikten beim Versuche sie in die Mehrheitsgesellschaft zu
integrieren.
Anforderung für den Erwerb eines Teilnehmernachweises:
Regelmäßige
Teilnahme. Anforderung für den Erwerb eines Leistungsscheins:
Regelmäßige
Teilnahme, Referat, Teilnahme an der Vorlesung "Themen der Ethnologie
Indiens"
von Prof. Burkhard Schnepel.
Literatur: Fürer-Haimendorf,
Christoph von 1985. Tribes of India. The Struggle for Survival. Delhi:
Oxford University Press.
V
|
Religion und Wissen
|
Burkhard Schnepel
|
Mo 10-12
|
Ethnologie, SR
|
In dieser Vorlesung wird eine
Einführung
in die Religionsethnologie geboten. Der Rahmen für die einzelnen
Themen
ist zunächst chronologisch, d.h. ideengeschichtlich abgesteckt. In
den ersten Sitzungen wird ein Rückblick auf verschiedene Theorien
des 19. Jahrhunderts über ‚primitive‘ Religionen gegeben. Dabei
lassen
sich grundsätzlicher die Schwierigkeiten und
Missverständnisse,
die beim Verstehen fremder Denkformen und Glaubenssysteme immer wieder
aufgetreten sind, beleuchten. In weiteren Sitzungen werden neuere
Theorien
aus der Religionsethnologie behandelt, etwa Evans-Pritchards Studie
über
Hexerei bei den Azande oder Turners Beiträge zur Ritualdiskussion.
Dabei treten jeweils verschiedene Aspekte „fremder“ Religionen in den
Vordergrund
der Diskussion: Magie, Opfer, Ahnenverehrung, Totemismus,
Todeszeremonien,
Symbole. Des weiteren soll in dieser Vorlesung problematisiert werden,
in welchem Wechselverhältnis Religion zu den Domänen der
Politik,
Verwandtschaft und Wirtschaft steht. Schließlich gilt es, an
ausgewählten
ethnographischen Beispielen, die vor allem aus Afrika und Indien
entstammen,
einzelne religionsethnologische Fragestellungen und Problembereiche
umfassender
und am konkreten Material zu veranschaulichen. Es wird empfohlen, diese
Vorlesung mit einem Besuch des von Frau Dr. Rao angebotenen
Seminars
über Ritualtheorien zu kombinieren.
Literatur: Belliger,
A. und D.J. Krieger 1998. Ritualtheorien. Ein einführendes
Handbuch.
Opladen: Westdeutscher Verlag. — Evans-Pritchard, E.E. 1978 [1937].
Witchcraft,
Oracles and Magic among the Azande. Oxford: Oxford University Press. —
Evans-Pritchard, E.E. 1968. Theorien über primitive Religionen.
Frankfurt:
Suhrkamp. — Humphrey, C. and J. Laidlaw 1994. The Archetypical Actions
of Ritual. Oxford: Clarendon Press. — Huntington, R. und P. Metcalf
1979.
Celebrations of Death. The Anthropology of Mortuary Ritual. Cambridge:
Cambridge University Press. — Kippenberg, H.G. und B. Luchesi (Hg.)
1987.
Magie. Die sozialwissenschaftliche Kontroverse über das Verstehen
fremden Denkens. Frankfurt: Suhrkamp. — Lambek, Michael 2002. A Reader
in the Anthropology of Religion. Oxford: Blackwell. — Michaels, A.
(Hg.)
1997. Klassiker der Religionswissenschaft. München: Beck Verlag.
—
Turner, Victor 1989 [1969]. Das Ritual: Struktur und Anti-Struktur.
Frankfurt:
Campus.
PS/S
|
Themen der Wirtschaftsethnologie
|
Burkhard Schnepel
|
Mo 12-14
|
Ethnologie, SR
|
Wie werden in vorindustriellen
Gesellschaften
Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Güter produziert? Wie
wird
dort die Arbeit sozial organisiert? Wie ist der Besitz an
Produktionsmitteln
geregelt? Wie werden Produkte getauscht und konsumiert? Gibt es dort
tatsächlich
keinen Luxus? Von wem werden eventuell anfallende Überschüsse
angeeignet? Wie unterscheiden sich in all diesen und anderen Fragen
Jäger-
und Sammlergesellschaften von Nomaden und von Feldbau betreibenden
Agrargesellschaften?
Wie unterscheiden sich diese wiederum von modernen
Industriegesellschaften
in Produktionsweise und Konsum? Wie beeinflusst die natürliche
Umwelt
das Wirtschaften und wie jenes das Verhältnis von Mensch und
Natur?
Unter anderem werden folgende Themen behandelt: Das soziale Leben der
Dinge;
Theorien über „primitives“ Geld; die Auswirkungen der
Globalisierung
auf Kulturen der „3. Welt“; die „protestantische Ethik“; der
Warenfetischismus
im Kapitalismus; ethnographische Beispiele des Wirtschaftens aus Afrika
und Indien; u.a.m. Das Seminar, das für Studierende des Grund- und
Hauptstudiums konzipiert ist, wird die Einführung in die
Wirtschaftsethnologie
aus dem Wintersemester in vertiefender Weise fortführen. Es werden
daher entweder eine Teilnahme an der Einführung in die
Wirtschaftsethnologie
oder anderweitig erworbene wirtschaftsethnologische Grundenntnisse
vorausgesetzt.
Anforderung für den Erwerb eines Teilnehmernachweises:
Regelmäßige
Teilnahme und Lektüre der Texte. Anforderung für den Erwerb
eines
Leistungsscheins: Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der
Texte,
Referat, Hausarbeit.
Literatur: Mauss,
Marcel. 1968. Die Gabe. Frankfurt: Suhrkamp Verlag. — Malinowksi,
Bronislaw.1978.
Argonauten des westlichen Pazifik. Frankfurt: Syndikat.
PS
|
Tradition/Moderne: Geschichte der Konstruktion eines
ethnologischen Gegenstandes
|
Ursula Rao
|
Mo 14-16
|
Ethnologie, SR
|
Von Beginn an war Ethnologie auch
immer
die Wissenschaft der Erforschung und Festschreibung von Tradition und
Traditionen.
„Tradition“ wurde dabei oft als Gegensatz begriffen, als das Andere,
das
Gegenüber von „Moderne“. Vor allem in der ersten Hälfte des
zwanzigsten
Jahrhunderts wurde ethnographische Arbeit mit der Angst vor dem
Aussterben
traditioneller Kulturen begründet. Die Krise der Ethnologie in den
achtziger Jahren war auch vom Verschwinden ihres traditionellen
Forschungsgegenstandes
mitgeprägt. Auf der Suche nach neuen Gegenständen löste
sich der Gegensatz zwischen Ethnologie – als der Wissenschaft von
traditionellen außereuropäischen Kulturen – und der
Soziologie
– als der Wissenschaft von modernen komplexen Gesellschaften – auf. So
tauchen heute Stadtethnologie und europäische Ethnologie wie
selbstverständlich im Lehr- und Forschungsplan vieler
ethnologischer
Institute auf. Mit der Veränderung des Forschungsgegenstandes und
unter dem Einfluss post-moderner Philosophie ist jedoch auch die
Konstruktion
des Gegensatzes Tradition / Moderne in die Kritik geraten. Es scheint
als
biete diese idealtypische Unterscheidung kein adäquates Instrument
zur Darstellung von Unterschieden zwischen Kulturen. Vielmehr
sind
alle kulturellen Kontexte das Ergebnis eines Prozesses, in dem
traditionelle
und moderne Elemente zusammenfließen. Traditionen gelten nicht
länger
als Erbschaften aus der Vergangenheit, sondern als soziale
Konstruktionen
der Aneignung eines jeweils spezifischen Bildes der eigenen
Vergangenheit.
Traditionen sind konstruiert, erfunden und re-kreiert. Von diesen
Überlegungen
ausgehend ist das Seminar als ein Forum der Auseinandersetzung mit
dem
Gegenstand der Ethnologie und der Theorienbildung zum Thema Tradition
und
Moderne gedacht. Das Seminar ist für Studierende im
Grundstudium
konzipiert. Es werden keine Grundkenntnisse in diesem Themenkomplex
vorausgesetzt.
Vielmehr sollen die Thesen in der gemeinsamen Lektüre zentraler
Texte
gemeinsam erarbeitet werden. Anforderung für den Erwerb eines
Teilnehmernachweises:
Regelmäßige Lektüre der Texte. Anforderung für den
Erwerb eines Leistungsscheins: Regelmäßige Lektüre der
Texte, Impulsreferat und Hausarbeit.
Literatur: Alam,
Javeed. 1999. India. Living with Modernity. Delhi: Oxford Univ. Pr. —
Appadurai,
Arjun. 1981. The Past as the Sacred Resource. Man 16: 201-219. —
Appadurai,
Arjun. 1990. Disjuncture and Difference in the Global Cultural Economy.
Public Culture 2 (2): 1-24. — Giddens, Anthony, Ulrich Beck und
Scott
Lash. 1994. Reflexive Modernization. Politics, Tradition and Aesthetics
in the Modern Social Order. Oxford: Polity Press. — Hobsbawm, Eric und
Terence Ranger (Hg). 1983. The Invention of Tradition. Cambridge:
Cambridge
Univ. Pr. — Ivy, Marilyn. 1995. Discourses of the Vanishing. Modernity,
Phantasm, Japan. Chicago: Univ. of Chicago Pr. — Keesing, R. M. und
Bobb
Tonkinson. 1982. Reinventing Traditional Culture. The Politics of
kastom
in Island Melanesia. (special issue) Mankind: 13. — Miller, D. 1994.
Modernity.
An ethnographic approach. Dualism and Consumption in Trinidad. Oxford:
Berg. — Nandy, Ashis. 1991 [1983]. The Intimate Enemy. Delhi: Oxford
University.
Press.
PS/S
|
Ritualtheorien
|
Ursula Rao
|
Di 12-14
|
Ethnologie, SR
|
Rituale übernehmen
bedeutende
Funktionen in der Organisation gesellschaftlicher Systeme. Diese These
gehört zu den Grundannahmen sozialwissenschaftlicher Theorie.
Durkheims
Überzeugung, dass Rituale soziale Integration fördern, ist
bis
heute in unterschiedlicher Weise Element ethnologischer Theorien. Es
gibt
jedoch auch Gegenthesen in Arbeiten, die auf das subversive Potential
von
Ritualen aufmerksam machen und Rituale als umstrittene und offene
Verhandlungsräume
beschreiben. Ziel des Seminars ist es, einen ersten Einblick in die
komplexe
Diskussion über die Bedeutung und Funktion von Ritualen zu
erhalten,
sowie Rituale als Handlungs- und Erlebnisräume zu entdecken. Zur
Lektüre
stehen ethnologische Arbeiten ganz unterschiedlicher regionaler
Ausrichtung,
die einen theoretischen Beitrag zur Ritualdiskussion erarbeitet haben.
Es werden eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Fragen erörtert:
Haben Rituale Bedeutungen und wie generieren sie diese? Wie wichtig
sind
Wiederholbarkeit und Redundanz für die rituelle Erfahrung? Welche
Rolle übernimmt der Körper im Ritual? Welche Effekte haben
Rituale
auf Machtbeziehungen? Wie ist die Wirksamkeit von Ritualen zur
Überwindung
von sozialen Konflikten einzuschätzen? Während die meisten
der
zu behandelnden Texte religiöse Rituale zum Thema haben, sollen
auch
die Grenzen des Ritualsbegriffs erörtert werden. Ist es sinnvoll,
von „säkularen“ Ritualen zu sprechen? Was haben ritualisierte
Alltagshandlungen
und Rituale gemeinsam? Es bietet sich an, die Teilnahme an diesem
Seminar
mit dem Besuch der Vorlesung „Religion und Wissen“ von Prof. Schnepel
zu
kombinieren. Anforderung für den Erwerb eines
Teilnehmernachweises:
Regelmäßige Teilnahme und Lektüre der Texte.
Anforderung
für den Erwerb eines Leistungsscheins: Regelmäßige
Teilnahme,
Lektüre der Texte, Impulsreferat und Hausarbeit.
Literatur: Bell,
Catherine. 1992. Ritual Theory, Ritual Practice. New York: Oxford
University
Press. — Belliger, Andréa und David J. Krieger (Hg). 1998.
Ritualtheorien.
Ein Einführendes Hanbuch. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. —
Caduff,
Corina und Joanna Pfaff-Czarnecka (Hg). 1999. Rituale heute. Theorien -
Kontroversen - Entwürfe. Berlin: Reimer. — Geertz, Clifford. 1980.
Negara. The Theatre State in Nineteenth-Century Bali. Princeton:
Princeton
University Press. — Köpping, Klaus-Peter und Ursula Rao (Hg).
2000.
Im Rausch des Rituals. Gestaltung und Transformation der Wirklichkeit
in
körperlicher Performanz. Münster: Lit. — Turner, Victor.
1982.
Vom Ritual zum Theater. Der Ernst des menschlichen Spiels. Frankfurt:
Campus.
— Turner, Victor 1989 [1969]. Das Ritual: Struktur und
Anti-Struktur.
Frankfurt: Campus.
S
|
Das Problem der Person im Kulturvergleich
|
Burkhard Schnepel, Manfred Hettling
|
Do 10-12
|
Ethnologie, SR
|
Das Problem der Person stellt
eines
der meist diskutierten Themen in der Ethnologie und den
Kulturwissenschaften
allgemein dar. Dabei erweist sich die Person als Schnittstelle von
Gesellschaft
auf der einen und Individuum auf der anderen Seite. In diesem
Kontaktbereich
macht sich die Spannung zwischen den individuellen Bedürfnissen,
Wünschen
und Freiheitsbestrebungen des Einzelnen einerseits und den
gesellschaftlich
auferlegten Normen, Werten und Zwänge andererseits manifest.
Gesellschaften
werden auf ihre je spezifischen Weisen versuchen, dieses
Spannungsverhältnis
in einen gewissen Ausgleich zu bringen. Diese Spannung drückt sich
aber auch auf der Mikro-Ebene der Person selbst aus, und zwar in dem
inneren
Verhältnis, das ein Individuum zu den sozialen Rollen, die es hat
oder die ihm auferlegt worden sind, entfaltet. Nimmt es diese Rollen
als
seine eigenen an oder befindet es sich in einem Konflikt zu diesen? Wie
groß ist das Repertoire der möglichen Rollen? Wie groß
die Entscheidungsfreiheit, eine Rolle anzunehmen oder auch abzulehnen?
Wie unterscheiden sich in verschiedenen Kulturen und historischen
Perioden
die Konzepte von „guter Personenschaft“? Diesen und anderen Fragen soll
anhand der intensiven Lektüre ausgewählter Texte zum
Thema
interdisziplinär, vor allem aus ethnologischen und
geschichtswissenschaftlichen
Sichtweisen, nachgegangen werden. Es werden also, in einer Erweiterung
herkömmlicher soziologischer und philosophischer
Herangehensweisen,
ganz dezidiert Überlegungen zur Person in den Mittelpunkt
des
Seminars gerückt, die sich nicht auf den uns bekannten,
gegenwärtigen
Raum beziehen, sondern auf historisch und räumlich „fremde“
Konzepte und Manifestationen von Personenschaft. Dabei sollen
zudem
nicht nur der „gute Bürger“ oder die „personne morale“ Beachtung
finden,
sondern auch Grenzüberschreitungen: Hexen, Zwillinge, Wahnsinnige,
Narren und andere mehr. Anforderung für den Erwerb eines
Teilnehmernachweises:
Regelmäßige Lektüre der Texte. Anforderung für den
Erwerb eines Leistungsscheins: Regelmäßige Lektüre der
Texte, Impulsreferat und Hausarbeit.
Literatur: Brasser,
Martin (Hg.). 1999. Person. Philosophische Texte von der Antike bis zur
Gegenwart. Stuttgart: Reclam. — Carrithers, M., Collins, S. und S.
Lukes
(Hg.). 1985. The Category of the Person. Anthropology, Philosophy,
History.
Cambridge. — Mauss, Marcel. 1978 [1938]. Eine Kategorie des
menschlichen
Geistes: Der Begriff der Person und des ‚Ich’. In Mauss, Soziologie und
Anthropologie, Bd. II: 223-252.
PS
|
Gesellschaft und Individuum
|
Shingo Shimada
|
Fr 8-10
|
Ethnologie, SR
|
Ausgangspunkt dieses
Einführungsseminars
in den systematischen Teilbereich „Individuum und soziale Organisation“
ist die Frage, wie man heute im ethnologischen Kontext Themen wie
Individualität,
Person und Subjektivität aus interkulturell vergleichender
Perspektive
behandeln kann. So wird im ersten Schritt die Genese des modernen
Individuums
im europäischen Kontext nachgezeichnet. Darauf folgt die
Auseinandersetzung
mit der These der Individualisierung in der heutigen soziologischen
Debatte,
um anschließend den Blick auf die außereuropäischen
Kulturen
zu richten. Anforderung für den Erwerb eines Teilnehmernachweises:
Regelmäßige aktive Teilnahme. Anforderung für den
Erwerb
eines Leistungsscheins: Regelmäßige Lektüre der Texte,
Impulsreferat und Hausarbeit.
Literatur: Beck,
Ulrich & Elisabeth Beck-Gernsheim (Hg.) 1994. Riskante Freiheiten.
Individualisierung in modernen Gesellschaften. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
PS/S
|
Zur Ethnologie des Körpers
|
Beatrix Hauser
|
4. 7.: 13-18, 5.7.: 10-16, 6.7.: 10-16
|
Ethnologie, SR
|
Der menschliche Körper ist
keine
rein biologische Größe, er ist mehr als Fleisch und Knochen.
Unser Körper spiegelt sowohl persönliche biographische als
auch
kulturspezifische Erfahrungen wider, z.B. als Frau oder Mann, als
Kranke/r,
als Deutsche/r usw. Dieser "kulturelle Körper" ist es, der den
Gegenstand
dieser Lehrveranstaltung bildet. Konkret geht es hier um verschiedene
Körpergewohnheiten,
die Praxis der Körperveränderung, Körperwahrnehmung
(auch
Bewegungsempfindung und Raumaneignung), künstlerische
Ausdrucksformen
des Körpers, Körperprozesse (insb. der Ausscheidung),
körperliches
Empfinden von Schmerz oder Krankheit sowie die geschlechtsspezifische
Körperaneignung.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, an Fallbeispielen verschiedene
kulturspezifische
Umgangsweisen mit dem menschlichen Körper kennen zu lernen, die
dahinter
stehenden Körperkonzepte herauszuarbeiten sowie die von den
einzelnen
Forscher/innen vertretenen wissenschaftlichen
Erklärungsansätze
bzw. Körpertheorien zu diskutieren. Wir beginnen bei Klassikern,
wie
den "Körpertechniken" von Marcel Mauss (1936) und Mary Douglas'
(1973)
Unterscheidung zwischen "physischem" und "sozialem" Körper, und
arbeiten
uns dann zu neueren Ansätzen vor, die den menschlichen Körper
als das Ergebnis eines Objektivierungsprozesses verstehen und ihm eine
gewisse eigene Handlungsmöglichkeit zubilligen, wie z.B. bei
Thomas
Csordas (1993). Anforderung für den Erwerb eines
Teilnehmernachweises:
Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung seminarrelevanter
Texte.
Anforderungen an einen Leistungsnachweis: Regelmäßige
Teilnahme,
Referat mit schriftlicher Ausarbeitung, Lesen und Vorbereiten
relevanter
Texte.
Literatur: Blacking,
John (Ed.) 1977: The Anthropology of the Body. London: Academic Press.
— Csordas, Thomas J. 1999: The Body's Career in Anthropology. In:
Anthropological
Theory Today. Ed. by Henrietta L. Moore. Cambridge: Polity Press,
172-205.
— Douglas, Mary (1966) 1985: Reinheit und Gefährdung: Eine Studie
zu Vorstellungen von Verunreinigung und Tabu. Berlin: Reimer. —
Douglas,
Mary (1973) 1998: Ritual, Tabu und Körpersymbolik. Frankfurt/Main:
Fischer. (Original: Natural Symbols). — Featherstone, Mike/Mike
Hepworth/Bryan
S. Turner (Eds.) 1991: The Body: Social Process and Cultural Theory.
London:
Sage. — Jackson, Michael 1981: Knowledge of the Body. Man (n.s.) 18,
327-345.
— Lock, Margaret 1993: Cultivating the Body: Anthropology and
Epistemologies
of Bodily Practice and Knowledge. Annual Review of Anthropology
22,
133-155. — Lorenz, Maren 2000: Leibhaftige Vergangenheit:
Einführung
in die Körpergeschichte. Tübingen: Edition diskord. (Kap.
1+2).
— Martin, Emily 1987: The Woman in the Body: A Cultural Analysis of
Reproduction.
Boston: Beacon Press. — Turner, Bryan 1984: The Body and Society.
Explorations
in Social Theory. Oxford: Basil Blackwell.
V
|
Kulturtheorien
|
Shingo Shimada
|
Fr 10-12
|
Ethnologie, SR
|
Seit über zehn Jahren
besteht
ein wissenschaftlich-politischer Diskurs über den Begriff der
„Kultur“.
Die Ursache der weltweit zu beobachtenden Konfliktlagen wird
häufig
in der Differenz von Kulturen und Religionen gesehen. Dabei wird kaum
darüber
reflektiert, wie dieses Erklärungsmuster, das unterschiedliche
Kulturen
einander gegenüberstellt, im europäischen historischen
Kontext
entstanden ist. Ausgehend von der aktuellen Problemlage bietet diese
Vorlesung
einen Überblick darüber, wie das Thema „Kultur“ in den
Theorietraditionen
der Ethnologie, der Soziologie und der sonstigen Kulturwissenschaften
seit
dem 18. und dem 19. Jahrhundert behandelt wurde. Anforderung für
den
Erwerb eines Teilnehmernachweises: Regelmäßige Teilnahme.
Anforderung
für den Erwerb eines Leistungsscheins: Klausur.
S
|
Kulturelles Übersetzen
|
Richard Rottenburg, Matthias Kaufmann
|
Di 14-16
|
Ethnologie, SR
|
Gegenstand dieses Hauptseminars
soll
eine der Grundfragen der Ethnologie und der Philosophie sein. Bei der
kulturellen
Übersetzung von Weltbildern lassen sich theoretisch zwei entgegen
gesetzte Positionen einnehmen. Entweder ist man der Auffassung, dass
die
äußere Welt erreichbar ist und für die Korrektur
kultureller Weltbilder herangezogen werden kann. In diesem Fall bildet
die externe Realität den gemeinsamen Nenner, der den Übergang
aus einer in die andere kulturelle Repräsentation
gewährleistet.
Oder man ist der Auffassung, dass die äußere Welt immer
schon
eine interpretierte Welt ist, so dass man sich bei der kulturellen
Übersetzung
auf sie nicht als gemeinsamen Nenner verlassen kann, erst recht, wenn
man
auch nicht mehr an allen Menschen gemeinsame, Ideen, Vorstellungen,
Wortbedeutungen
glauben kann. In diesem Fall muss man damit leben, dass es
unüberbrückbare
Differenzen und infolgedessen auch mehrere Wirklichkeiten geben kann.
Bei
genauerem Hinsehen stellt man indes fest, dass sich die kulturelle
Praxis
der Übersetzung nicht an die Dichotomie der beiden theoretischen
Extremtypen
hält. Ein Metacode, den man benötigt, um zwischen diversen
Kulturcodes
zu übersetzen, kann sich auch ohne stichhaltige Verweise auf die
eine
externe Realität herausbilden. In dem Hauptseminar soll der Frage
nachgegangen werden, wieso dies möglich ist und wie es genau
funktioniert.
Anforderung für den Erwerb eines Teilnehmernachweises:
Regelmäßige
Teilnahme und Lektüre der Texte. Anforderung für den Erwerb
eines
Leistungsscheins: Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der
Texte,
Impulsreferat, Hausarbeit.
Literatur: Latour,
Bruno. 1996. Der "Pedologen-Faden" von Boa Vista - eine
photo-philosophische
Montage. In: Der Berliner Schlüssel. Erkundungen eines Liebhabers
der Wissenschaften, Bruno Latour (Hg.). Berlin: Akademie Verlag,
191-248.
— Quine, Willard Van Orman. 1980. Wort und Gegenstand. Stuttgart.
— Quine, Willard Van Orman. 1974. The Roots of Reference. La Salle/Ill.
— Cappai, Gabriele. 2000. Kulturrelativismus und die
Übersetzbarkeit
des kulturell Fremden in der Sicht von Quine und Davidson. In:
Zeitschrift
für Soziologie 29, 253-274.
PS
|
Netzwerke und Körperschaften
|
Richard Rottenburg
|
Do 12-14
|
Ethnologie, SR
|
Wie ist gesellschaftliche Ordnung
möglich?
Zur Beantwortung dieser Frage ist es üblich, ökonomische,
politisch-rechtliche,
soziale und kulturelle Dimensionen zunächst getrennt zu behandeln,
um dann ihre wechselseitige Durchdringung zu untersuchen. Entsprechend
diesen vier Dimensionen unterscheiden wir im Grundstudium der
Ethnologie
zwischen vier systematischen Teilbereichen. In diesem Proseminar geht
es
um die soziale Dimension gesellschaftlicher Ordnung. Zunächst wird
in diesem Rahmen zwischen fünf elementaren Typen der sozialen
Bindung
unterschieden: (1) Verwandtschaft und Abstammung, (2) Nachbarschaft,
(3)
Altersgrade, (4) Freundschaft und (5) Vertrag. Auf der Basis dieser
fünf
Typen und ihrer verschiedenen Mischformen entwickeln sich einerseits
Netzwerke,
die größere Kollektive informal verbinden und in der
Regel
ökonomischen und politischen Zwecken dienen. Andererseits
konstituieren
sich auf dieser Basis Körperschaften bzw. formale Organisationen,
die darüber hinaus juridischen Zwecken dienen. Kriterien der
Zugehörigkeit
(Inklusion) von Individuen zu Kollektiven bzw. der Zugehörigkeit
von
kleineren zu größeren Kollektiven und – noch deutlicher –
Kriterien
des Ausschlusses (Exklusion) von Individuen und Kollektiven wirft die
Frage
auf, wie sich zugeschriebene und erworbene bzw. vereinbarte Rechte
zueinander
verhalten. In diesem Proseminar soll es hauptsächlich um eine
Typologie
von Aushandlungsmechanismen gehen, die in In- bzw. Exklusion
münden.
Anforderung für den Erwerb eines Teilnehmernachweises:
Regelmäßige
aktive Teilnahme und Lektüre der Texte. Anforderung für den
Erwerb
eines Leistungsscheins: Zum Erwerb eines Leistungsnachweises ist neben
der aktiven Teilnahme an den Diskussionen, dem Abhalten von
Impulsreferaten
eine schriftliche Hausarbeit nach den geltenden Richtlinien notwendig.
S
|
Gesellschaft und Individuum
|
Tilo Grätz
|
12.15 - 16.30 am 9. 5., 23. 5., 6. 6., 20. 6. und 27.6.
|
Ethnologie, SR
|
Freundschaftsbeziehungen, vor
allem
in ihrer intra- und inter-ethnischen Dimension, sind ein klassisches,
in
der Ethnologie in den letzten Jahrzehnten aber vernachlässigtes
Thema.
Freundschaft wird meist als besondere Form (freiwilliger) individueller
Bindung außerhalb der Kernfamilie über einen längeren
Zeitraum
definiert. Im Unterschied zu Patron-Klient Beziehungen besteht die
Vorstellung
der Gleichheit der sozialen Position und der ausgetauschten Leistungen.
Diese Definition – wie auch die klare Abgrenzung zu Verwandtschaft und
Patronage – wird im Seminar hinterfragt. Freundschaftsbeziehungen sind
durch die gegenseitige Erwartung generalisierter und balancierter
Reziprozität
(z.B. beim Gastrecht) geprägt, haben eine geschlechtsspezifische
Dimension
und müssen im Alltag beständig reproduziert werden. Sie
erfordern
Vertrauen, Beweise und rituelle Erneuerung (Grußformen,
Trinkrituale,
geheime Codes). Freundschaften erschöpfen sich aber im Gegensatz
zu
Partnerschaften und Allianzen nicht in unmittelbaren Hilfs- bzw.
Vorteilsbeziehungen
und sind funktional polyvalent. Dyadische Freundschafts-beziehungen
können
zu Netzwerken, Interessengruppen und Bewegungen aller Art wachsen. Im
Seminar
wird zudem der Frage nachgegangen, inwiefern Freundschaften zwischen
Angehörigen
unterschiedlicher ethnischer Gruppen konfliktmindernd wirken
können.
Zur Diskussion steht auch das individuelle Management persönlicher
Freundschaftsbeziehungen bei konfligierenden
Loyalitätserwartungen.
Schließlich geht es um wirtschaftsethnologische Bezüge und
Freundschaften
in ihrer politischen Dimension. Anforderung für den Erwerb eines
Teilnehmernachweises:
Regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referates. Das
Thesenpapier
zum Referat sollte mindestens zwei Tage zuvor vorliegen. Anforderung
für
den Erwerb eines Leistungsscheins: Regelmäßige Teilnahme,
20min.
Referat, ein Essay sowie eine Rezension. .
Literatur: Eisenstadt,
S. N. & L. Roniger 1999. Patrons, Clients and Friends:
Interpersonal
Relations and the Structure of Trust in Society. Cambridge: Cambridge
University
Press. — Adams, Rebecca GG. & Graham Allan (Hg.) 1999: Placing
Friendship
in Context. Cambridge: Cambridge University Press. — Pahl, Ray. 2000:
On
Friendship. Cambridge: Polity Press. — Bell, Sandra & Simon Coleman
(Hg.). 1999: The Anthropology of Friendship. Oxford: Berg.
PS
|
Methoden der Ethnologie
|
Thomas Kirsch
|
Mi 16-18
|
Ethnologie, SR
|
In den vergangenen Jahrzehnten
wurde
es fragwürdig, einzelne Wissenschaftsdisziplinen aufgrund ihrer
regionalen
oder thematischen Ausrichtung als absolut getrennte Bereiche der
Wissensproduktion
aufzufassen. Auch in der Methodologie zeigten sich Annäherungen
zwischen
verschiedenen sozialwissenschaftlichen Traditionen. Ein zentraler
Stellenwert
kam dabei den ‚ethnographischen Methoden’ zu. Als qualitative Verfahren
– im Gegensatz zur quantifizierenden Datenerhebung – gehen diese
Methoden
von der Grundannahme aus, dass sich angemessene Forschungsfragen erst
anhand
eines erfahrungsgetragenen Verständnisses der untersuchten
Lebenswelt
entwickeln lassen. Anstatt eigene Kategorien unhinterfragt ins
Forschungsfeld
hineinzutragen und die Methodik wie einen distanzierenden Wall zwischen
Eigenem und Fremdem zu errichten, betonen ethnographische Methoden das
Moment der interaktiven Begegnung, des Gesprächs und der
beobachtenden
Teilnahme an sozialen Praktiken. Die Stärke ethnographischer
Methoden
liegt folglich zum einen in der Reflektion eigener (kultureller)
Grundannahmen
sowie im Bewusstsein der Konstruiertheit jeglicher Forschungsdaten. Zum
anderen lassen sich mit diesen Methoden soziale Prozesse und
Bedeutungshorizonte
in einer detailgenauen Tiefe erschließen, die kaum einer anderen
Methodik zugänglich ist. Anhand von methodischen Übungen und
der Lektüre von Schlüsseltexten wird im Seminar eine
Vertrautheit
mit den Möglichkeiten und Schwierigkeiten ethnographischer
Methoden
erarbeitet. Außerdem soll hier der Stellenwert der Feldforschung
als Teil des 'Gründungsmythos' der Wissenschaftsdisziplin
Ethnologie
und als umstrittenes Ideal der Forschungspraxis thematisiert und
problematisiert
werden. Anforderung für den Erwerb eines Leistungsscheins:
Teilnahme
an Übungen, Lektüre der Texte, Impulsreferat und Hausarbeit.
Mühlweg 15, 06114 Halle
Fon 0345-5524071, Fax 0345-5527123, eMail belitz@orientphil.uni-halle.de
V
|
Allgemeine Religionswissenschaft. Einführung in ihre
Disziplinen und
Methoden
|
Walter Beltz
|
Mo 10-12
|
Mühlweg 15 / SR II
|
Die Vorlesung vermittelt einen
Überblick
über die verschiedenen Disziplinen der Religionswissenschaft und
deren
Methodik: Religionsgeschichte, -geographie, -ökonomie,
-phänomenologie,
-philosophie, -psychologie und -soziologie. Die Bedeutung der A.R.
liegt
darin, dass sich zutreffende Urteile über religiöse
Vorgänge
oder Religionsgemeinschaften nur gewinnen lassen, wenn man sich der
Methoden
mehrerer Teildisziplinen bedient- das Phänomen des Mönchtums
z.B. ist nur mit Hilfe der Religionsgeschichte, -geographie,
-psychologie,
-ökonomie und -soziologie richtig zu erfassen. Deshalb ist
für
das Studium von Islam, Judentum oder Christentum die Einführung in
die Allgemeine Religionswissenschaft sinnvoll.
Literatur: Günter
Lanczkowski, Einführung in die Religionswissenschaft, 2. unv.
Aufl.,
Darmstadt 1991. Klaus Hock, Einführung in die
Religionswissenschaft,
Darmstadt 2002. — Karl-Heinz Ohlig, Religion in der Geschichte
der
Menschheit, Die Entwicklung des religiösen Bewusstseins, Darmstadt
2002.
S
|
Seminar zur Vorlesung
|
Walter Beltz
|
Do 14-16
|
Mühlweg 15 / SR II
|
Zur Vorlesung gehört ein
Seminar,
in dem Texte zur Einübung in die verschiedenen
Teildisziplinen
bearbeitet werden. Ort und Zeit werden in der V. verabredet.
Literatur: Günter
Lanczkowski, Einführung in die Religionswissenschaft, 2. unv.
Aufl.,
Darmstadt 1991. Klaus Hock, Einführung in die
Religionswissenschaft,
Darmstadt 2002. — Karl-Heinz Ohlig, Religion in der Geschichte
der
Menschheit, Die Entwicklung des religiösen Bewusstseins, Darmstadt
2002.
S
|
Die Religion in der Geschichte: Die Religionen Asiens
|
Walter Beltz
|
Mo 16-18
|
Mühlweg 15 / SR I
|
Die Vorlesung vermittelt einen
Überblick
über die Religionsgemeinschaften Asiens. Dabei werden die
einzelnen
Regionen des Kontinents behandelt mit der Abfolge der wirksam
gewordenen
Religionsgemeinschaften, um die kulturellen Codes sichtbar werden zu
lassen,
die in den einzelnen Religionsgemeinschaften zu den charakteristischen
Unterschieden geführt haben, also etwa zwischen dem chinesischen
oder
japanischen Buddhismus oder den in Indien wirkenden unterschiedlichen
Religionsgemeinschaften,
die herkömmlich unter dem Stichwort Hinduismus zusammengefasst
werden.
Nur so wird erkennbar, warum und worin sich etwa der indonesische Islam
vom pakistanischen Islam unterscheidet.
Literatur: Helmut
von Glasenapp, Die fünf großen Religionen, Teil I, 1.Aufl.
Düsseldorf-Köln
1952, auch andere Aufl. — Hans-Joachim Schoeps, Religionen, Wesen
und
Geschichte, Gütersloh ( o.J), 169-236. — Mircea Eliade u.
J.P.Couliano,
Handbuch der Religionen Zürich 1991, 264–332.
Franckeplatz 1, Haus 30, 06110 Halle
Fon 0345-5523080, Fax 0345-5527240, eMail bergunder@theologie.uni-halle.de
Nietlebener Straße 10, 06126 Halle
Fon 0345-5523661, Fax 0345-5527065, eMail kovtyk@indogerm.uni-halle.de
V
|
Translationstheorie
|
Bogdan Kovtyk
|
Mo 16.00-17.30
|
Mel/HS XIX
|
V
|
Psycholinguistik/ Mnemologie
|
Bogdan Kovtyk
|
Mo 17.30-19.00
|
Mel/HS XIX
|
Heinrich-und-Thomas-Mann-Straße 22, 06108 Halle
Fon 0345-5523506, Fax 0345-5527102, eMail gamboa@indogerm.uni-halle.de
V
|
Aspekte interkultureller Kommunikation
|
Gerhard Meiser
|
Mo 16-17
|
HTM 22, SR Indogerm.
|
Rudolf-Breitscheidstraße 10, 06110 Halle
Fon 0345-5523571, Fax 0345-5527058, eMail pabst@medienkomm.uni-halle.de
HS
|
Intercultural Communication / Interkulturelle Kommunikation.
Theorie, Analyse,
Praxis
|
Steven Totosy
|
Mi 18-20
|
505
|
Advanced reading in the
foundations
of intercultural communication and application/practice of
intercultural
communication. Work in the course ranges from the reading and
discussion
of foundational texts and approaches (Margaret Mead, Ivan Illich, etc.)
to current research in theory and practice. Field work is part of the
course
in consultation with the instructor. Reading and work material of the
seminar
include a Reader (Textesammlung) available from the instructor. Das
Seminar
beinhaltet die Teilbereiche Theorie, Analyse und Praxis. Für einen
Teilnahmeschein ist erforderlich: aktive Teilnahme im Seminar und ein
schriftlicher
Beitrag über die Ergebnisse des field works von 2000 Wörtern
(Deutsch oder Englisch) im Stil des MLA: Modern Language Association of
America. Für einen Leistungsschein ist erforderlich: aktive
Teilnahme
im Seminar und eine Hausarbeit von 8000 Wörtern (Deutsch oder
Englisch)
im Stil des MLA: Modern Language Association of America. Themen
für
Hausarbeiten müssen mit dem Seminarleiter persönlich
besprochen
werden. Web page of the course is
<http://clcwebjournal.lib.purdue.edu/library/mediastudies(intercultural03).html>.
Luisenstraße 2, 06108 Halle
Fon 0345-5523601, Fax 0345-5527107, eMail pfeiffer@germanistik.uni-halle.de
PS
|
Semantik
|
Thomas Weber
|
Mi 12-14
|
Luisenstr. 2, Raum 2
|
Was ist die sprachliche
Bedeutung?
Welche sprachlichen Einheiten „haben“ überhaupt Bedeutung? In
welchem
Verhältnis steht die Bedeutung komplexer Ausdrücke oder
Äußerungen
zur Bedeutung ihrer Teile? Wie ist die Bedeutung von komplexen
idiomatischen
Ausdrücken (z.B. „eine Entscheidung übers Knie brechen“) zu
erfassen?
Ist Bedeutung verwendungsunabhängig oder „erhalten“ Ausdrücke
erst mit ihrer Verwendung eine (konkrete) Bedeutung? – Dies sind einige
der Fragen, die im Zentrum des Seminars stehen. Ausgehen werden wir von
einer Beschäftigung mit der Wortsemantik, wobei wir mehrere
Ansätze
(Merkmalsemantik, Wortfeldtheorie, Gebrauchstheorie,
Prototypensemantik)
als Alternativen kennenlernen werden. Im zweiten Hauptteil des
Semesters
geht es um die Semantik komplexer sprachlicher Ausdrücke bzw.
Äußerungen.
Dabei werden wir u.a. die Grundzüge einer formal-semantischen
Beschreibungssprache
erarbeiten. Das Seminarprogramm setzt sprachwissenschaftliche
Grundkenntnisse
im Umfang des Studienbuchs Linguistik (Linke/Nussbaumer/Portmann 1996)
voraus. Weitere Informationen zum Seminar finden Sie ab Ende März
unter: http://www2.germanistik.uni-halle.de/weber.
V
|
Semantik
|
Gerd Antos
|
Do 10-12
|
Melanchth. HS XIX
|
Darf man Menschen wie Hühner
als
„federlose Zweibeiner“ definieren? Kann ein Dreijähriger schon
„weise“
sein? Darf man jemanden ein „Unglücksrabe“ nennen? Kann man mit
seinen
rechten „Betgriffeln“ tatsächlich einen Eid schwören?
Kalauer:
‚Ich zu meiner Frau: „Wenn einer von uns beiden stirbt, ziehe ich nach
Halle!“’. Was bedeutet: „Nicht immer, aber immer öfter?“ Sagt man
die Wahrheit, wenn man Metaphern verwendet? Lügt oder täuscht
man, wenn man ironisiert oder übertreibt? Solche Fragen nach der
„Bedeutung
von Bedeutung“ versuchen verschiedene sog. „Semantik-Theorien“ zu
beantworten.
Ausgehend von der Semiotik („Zeichenlehre“) sollen u.a. folgende
Theorien
vorgestellt werden: „Meinen und Sagen“ (Grice: „Intentionale Semantik),
Strukturale Semantik einschließlich Wortfeldtheorie und
Komponentialsemantik
(Merkmalssemantik), Referenzsemantik (Semantische „Atome“ und logische
Semantik), Wort- und Satzsemantik, Gebrauchstheorien der Semantik
(Wittgenstein,
Austin), Prototypentheorie. An den dazu passenden Stellen wird ferner
eine
Einführung in zentrale Begriffe und Probleme der Semantik gegeben,
u.a.: Definitionslehre, Denotation und Konnotation,
Präsuppositionen
und Inferenzen (Schlüsse). Insgesamt soll versucht werden, Fragen
der Semantik in pragmatische Problemfelder zu stellen.
Dachritzstraße 12 , 06108 Halle
Fon 0345-5523521, Fax 0345-5527272, eMail sekretariat@anglistik.uni-halle.de
HS
|
Language and Society: Language as Shield and Weapon.
Euphemisms and Dysphemisms
in Different Text Types
|
Werner Plehn
|
Di 10-12
|
Dachritzstr, 214
|
Advokatenweg 37, 06114 Halle
Fon 0345-5524461, Fax 0345-5527053, eMail Sekretariat@sprechwiss.uni-halle.de
Emil-Abderhalden-Straße 7, 06108 Halle
Fon 0345-5524241, Fax 0345-5527149, eMail institut@soziologie.uni-halle.de
S
|
Weltsystem und Entwicklung
|
Joseph Huber
|
Di 16-18
|
Melanchth., Sitzungszim.
|
Zu behandelnde Themen sind die
politisch-ökonomische
Zentrum-Peripherie-Struktur des Weltsystems, Aspekte der
Globalisierung,
die Frage der Divergenz oder Konvergenz von nationalen und
weltregionalen
Entwicklungen unter ökonomischen, technologischen, politischen und
kulturellen Aspekten, die Verteilung von Einkommen und Lebenschancen,
Wandlungen
der Triade und des Nord-Süd-Verhältnisses und damit
zusammenhängende
geopolitische Szenarien?
Literatur: Eine
themen- bzw. referatespezifische Literaturliste wird zusammen mit einem
Semesterplan zu Beginn der Veranstaltung ausgehändigt.
Emil-Abderhalden-Straße 7, 06108 Halle
Fon 0345-5524211, Fax 0345-5527145, eMail institut@politik.uni-halle.de
PS
|
Einführung in die Theorien der
Internationalen Beziehungen
|
Danko Knothe
|
Di 16-18
|
Mel/HS D
|
Das einführende Proseminar
macht
mit den Theorien der internationalen Beziehungen vertraut und strebt
ein
Grundverständnis der verschiedenen Interpretationsansätze des
internationalen Systems an. Die gängigen Großtheorien der IB
werden dabei vergleichend vorgestellt und anhand von empirischen
Beispielen
kritisch bewertet. Voraussetzungen für Leistungsschein: Referat,
Hausarbeit,
Klausur.
Literatur: Gert
Krell: Weltbilder und Weltordnung: Einführung in die Theorie der
internationalen
Beziehungen, Baden-Baden 2001. — Manfred Knapp/ Gert Krell (Hg.):
Einführung
in die Internationale Politik, Studienbuch, München 2003 i. E.
PS
|
Die Macht der Symbole: Einführung in die
politische
Semiologie und Diskursanalyse
|
Axel Rüdiger
|
Mo 12-14
|
EA / SR
|
Symbole und symbolisches Handeln
gewinnen
in der Politik immer mehr an Bedeutung. Zeichen, Bilder, Sprache und
Schrift
bestimmen nicht nur den Wahlkampf, sondern sind konstitutiv für
die
gesamte Politik in Parlament, Regierung und Verwaltung. Jeder
politische
Sachverhalt unterstellt dabei bereits eine implizite Interpretation,
die
zum Gegenstand der politikwissenschaftlichen Analyse wird. Auch die
reinste
empirische Analyse ist nur die Voraussetzung für die Deutung des
hervorgebrachten
Zahlenmaterials und kommt dementsprechend nicht um eigenständige
wissenschaftliche
Interpretationsverfahren herum. Die politische Theorie stellt für
die Lesbarkeit von Politik mit der Hermeneutik, der Ideologiekritik und
der Diskursanalyse verschiedene methodologische Instrumentarien zur
Verfügung.
Die im Seminar behandelte Zeichentheorie bzw. Diskursanalyse ist das
jüngste
dieser Verfahren und behandelt das politische Zeichen (Symbol), die
Sprache
und den Text als diskursives System. Das Proseminar verbindet die
theoretischen
Grundlagen der Interpretation mit ausgewählten
Anwendungsbeispielen
aus der Politik der jüngsten Vergangenheit. Voraussetzungen
für
Leistungsschein: Regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen,
Mitarbeit
in einer Arbeitsgruppe und Anfertigung einer Hausarbeit.
Literatur: Roland
Barthes: Mythen des Alltags. Frankfurt/Main 1964. — Pierre Bourdieu:
Was
heißt Sprechen? Die Ökonomie des sprachlichen Tausches. Wien
1990. — Umberto Eco: Zeichen. Einführung in einen Begriff und
seine
Geschichte. Frankfurt/Main 1977. — Michel Foucault: Die Ordnung des
Diskurses.
Frankfurt/M. 1996. — Ernesto Laclau/Chantal Mouffe: Hegemonie und
radikale
Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus. Wien 1991.
HS
|
„Clash of the Civilizations" oder „Clash
within the Civilization"
|
Eun-Jeung Lee, Axel Rüdiger
|
11.- 13.6.: 9-12 und 14–18
|
Seckendorff-Pl. 1 (SR 1.18)
|
Seit Mitte der neunziger Jahre
dominiert
der Begriff "Clash of Civilizations" in der internationalen Diskussion.
Die Auffassung vom „Clash of Civilizations" à la Samuel P.
Huntington
beruht auf der Wahrnehmung, dass die absolute Hegemonie des Westens,
vor
allem der USA, nach dem Zusammenbruch des Ostblocks nicht ohne weiteres
als gesichert gelten kann. Diese Hegemonie schien Huntington angesichts
des stärker werdenden Selbstbewusstseins der „nichtwestlichen"
Staat
zunehmend in Frage gestellt, ja sogar bedroht zu sein. Hingegen stellt
Dieter Senghaas in seinem Buch „Zivilisierung wider Willen" die These
auf,
dass die Konfliktlinien politisch-historisch betrachtet nicht zwischen
den Zivilisationen, sondern innerhalb einer Zivilisation verliefen,
d.h.
die Konflikte waren stets „Clashes within Civilizations". In diesem
Seminar
sollen die beiden theoretischen Ansätze untersucht werden. Um
organisatorische
Fragen zu klären und insbesondere die Einteilung in die
Arbeitsgruppen
sicherzustellen, ist es unbedingt notwendig an der konstituierenden
Sitzung
am 9. April teilzunehmen! Voraussetzungen für Leistungsschein:
Teilnahme,
Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe, Hausarbeit.
Literatur: Samuel
P. Huntington, Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im
21. Jahrhundert. Dortmund (Europaverlag) 1997. — Dieter Senghaas,
Zivilisierung
wider Willen. Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 1998.
PS
|
Einführung in die Politikwissenschaft
(Aufteilung in
2 Gruppen)
|
Richard Saage, Axel Rüdiger
|
Do 12-14
|
Mel / HS XX und HS Z
|
Dieser Grundkurs will vor allem
den
Studentinnen und Studenten in den ersten beiden Semestern helfen, sich
darüber im Klaren zu werden, was sie an dem Fach
Politikwissenschaft
besonders interessiert. Erst unter dieser Voraussetzung werden sie auch
ihr Studium gezielter gestalten können. Zu diesem Zweck führt
die Vorlesung in die Schwerpunkte „Politische Theorie und
Ideengeschichte",
„Politische Soziologie: Parteien und Verbände" sowie
„Vergleichende
Regierungslehre" ein. Nach jeder Vorlesung wird eine Arbeitsgruppe
einen
für den jeweils behandelten Schwerpunkt repräsentativen Text
vorstellen, der dann im Plenum zu diskutieren ist.
Voraussetzungen
für Leistungsschein: regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit
in
einer Arbeitsgruppe oder Protokoll, Leistungsüberprüfung in
Form
einer Klausur.
Literatur: Bekanntgabe
in der ersten Sitzung.
Schillerstraße 6, 1. Etage, 04109 Leipzig
Fon 0341-9737120, Fax 0341-9737148, eMail indsekr@rz.uni-leipzig.de
V
|
Einführung in den
Buddhismus
|
N.N.
|
Mi 14.00-15.30
|
|
S
|
Nepali für
Fortgeschrittene
|
Olaf Czaja
|
2 Std n.V.
|
|
|
Hindi-Lektüre zur indischen Alltagskultur für
Fortgeschrittene
|
Catharina Kiehnle
|
Di 12.00-13.30
|
|
HS
|
Hindi für Anfänger
|
Catharina Kiehnle
|
Di 10.00-11.30 Do 10.00-11.30
|
|
Ü
|
Hindi-Konversation für Anfänger
|
Ram Prasad Bhatt
|
Mo13.30-15.00
|
|
Ü
|
Hindi-Konversation vor der Zwischenprüfung
|
Ram Prasad Bhatt
|
Mo 15.30-17.00
|
|
Ü
|
Hindi-Konversation nach der Zwischenprüfung
|
Ram Prasad Bhatt
|
Mo 10.00-11.30
|
|
S
|
Hindi nach der Zwischenprüfung: Verfassen von Texten
|
Ram Prasad Bhatt
|
Mi 10.00-11.30
|
|
S
|
Hindi-Filme
|
Ram Prasad Bhatt
|
Di 15.30-17.00
|
|
Ü
|
Hindi-Wortschatzübungen
|
Ram Prasad Bhatt
|
Do 10.00-11.30
|
|
S
|
Hindi-Gedichte für Fortgeschrittene
|
Ram Prasad Bhatt
|
Mi 14.00-15.30
|
|
Ü
|
Hindi vor der Zwischenprüfung
|
Ram Prasad Bhatt
|
Di 10.00-11.30
|
|
S
|
Hindi-Kurzgeschichten für Fortgeschrittene
|
Ram Prasad Bhatt
|
Fr 10.00-11.30
|
|
S
|
Singhalesisch III
|
Mudagamuwe Maithrimurthi
|
Di 16.00-17.30
|
|
S
|
Marathi I
|
Niteen Gupte
|
2 Std n.V.
|
|
S
|
Marathi II
|
Niteen Gupte
|
2 Std nV
|
|
Klostergasse 5, 04109 Leipzig
Fon 0341- 9735710, Fax 0341-9735709, eMail nixdorf@rz.uni-leipzig.de
S
|
Wirklichkeitskonstruktionen und Kommunikationswissenschaft.
Zwischen Konstruktivismus
und Postmoderne
|
Stefanie Averbeck
|
Do 15-18
|
SG 2-69/70
|
Das Seminar gibt zunächst
eine
Einführung in konstruktivistische und postmoderne Theoriebildung
bezogen
auf Kommunikations- und Medienwissenschaft. Sodann soll das Problem der
„Wirklichkeitskonstruktion“ in diesen und weiteren Ansätzen
behandelt
werden. Es handelt sich also einerseits um eine erkenntnistheoretische
Perspektive der Kommunikations- und Medienwissenschaft: Wie geht diese
Wissenschaft mit dem „Realitätsproblem“ auf verschiedenen Ebenen
um
(von der sogenannten Medienwirklichkeit und Simulationstheoremen bis zu
kognitiven Prozessen und Symbolcodierung etwa durch Sprache).
Andererseits
wird es darum gehen, wie es um das Phänomen
„Realitätskonstruktion“
bestellt ist und welche verschiedenen inhaltlichen und theoretischen
Dimensionen
es hat. Sind eher „klassische“ Ansätze der
Kommunikationswissenschaft
ungeeignet, das Realitätsproblem zu denken? Hier soll insbesondere
auf die wahrnehmungskonstruktiven Aspekte des dynamisch-transaktionalen
Ansatzes eingegangen werden. Das Seminar ist teilweise als
Lektüreseminar
konzipiert (auf der Basis eines Readers). Nachweis:
Regelmäßige
und aktive Mitarbeit, Textkenntnis, Bearbeitung verschiedener
Readertexte
in essayistischer Form, Referat, Hausarbeit. Hinweis: max. 35
Teilnehmer/innen
/ dreistündiges Seminar!
Literatur: Ulrich
Saxer: Mythos Postmoderne. Kommunikationswissenschaftliche Bedenken.
In:
Medien & Kommunikationswissenschaft, 48. Jg. 2000, Nr. 1, S. 85-92.
— Siegfried J. Schmidt/Joachim Westerbarkey: Mehr Querschläger als
Blattschuss: Eine Replik auf Ulrich Saxers Philippika wider postmoderne
Kommunikationstheoreme. In: Medien &
Kommunikationswissenschaft, 48.
Jg. 2000, Nr. 2, S. 247-251.
V
|
Einführung in die Kommunikationswissenschaft
|
Klaus Beck, Stefanie Averbeck
|
Di 13-15
|
HS 11
|
Diese Einführungsvorlesung
richtet
sich an Studienanfänger im Haupt- und Nebenfach, die den sog.
Grundschein
(nach der neuen Studienordnung) erwerben müssen. In der ersten
Hälfte
des Semesters werden die grundlegenden kommunikationswissenschaftlichen
Begriffe Kommunikation, Information, Medien und Öffentlichkeit
erklärt.
Dabei werden die zentralen Themen- und Arbeitsfelder der
kommunikationswissenschaft
behandelt: interpersonale Kommunikation, technisch vermittelte
Kommunikation
und öffentliche Kommunikation (Massenkommunikation). Die
Teilnehmer
sollen grundlegende Kenntnisse der Ansätze, Modelle und Theorien
der
Kommunikationswissenschaft erwerben. In der zweiten Hälfte des
Semesters
wird ein kurzer Überblick über ausgewählte
Teildisziplinen
der Kommunikationswissenschaft, ihre Fragestellungen, Forschungsfelder
und -ansätze geboten..
Literatur: Burkart,
Roland: Kommunikationswissenschaft. Wien u.a. 1998. — Maletzke,
Gerhard.
Kommunikationswissenschaft im Überblick. Opladen 1998. —
Textsammlung
zur Vorlesung.
S
|
Internationale Kommunikation und Kommunikationspolitik
|
Gerhard Piskol
|
Di 13-15
|
SG 2-69/70
|
Lehrgegenstände sind
Deskription,
Explikation und Interpretation kommunikationspolitischer
Aktivitäten
von Staaten, Staatengruppen und internationalen Organisationen, die
Kommunikation
und Massenkommunikation in ihrer Organisation, Struktur und
gesellschaftlichen
Verpflichtung gestalten bzw. zu gestalten versuchen.
Definitionsangebote
für internationale Kommunikationsphänomene sollen ebenso in
die
Diskussion einbezogen werden, wie Ebenen der internationalen
Kommunikation
sowie Motive und Interessen der Akteure kommunikations- und
medienpolitischen
Handelns. Dabei stehen unterschiedliche
Organisationen/Organisationsebenen
wie UNO/UNESCO, EG/EU, EUROPARAT im Mittelpunkt des Seminars. Nachweis:
Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind
regelmäßige
Teilnahme, gründliche Textlektüre, mündliches Referat
und
schriftliche Hausarbeit. Hinweis: max. 35 Teilnehmer/innen pro Kurs.
PS
|
Internationalisierung von Nachrichten
|
Constanze Farda
|
Mo 15-19 14-tägl.
|
SG 2-65/66
|
Die Globalisierung der
Märkte
ist ein Phänomen, das auch die Medien und ihre Inhalte betrifft.
Aus
Sicht der Europäischen Union ist das Fernsehen das Informations-
und
Unterhaltungsmedium in Europa und wird es auch bleiben. Unter diesem
Gesichtspunkt
soll in diesem Projektseminar der Frage nachgegangen werden, inwieweit
Nachrichten für ein internationales Publikum produziert werden.
Dabei
sollen sowohl inhaltiche als auch ökonomische Aspekte
berücksichtigt
werden. Nachweis: Seminarschein/Testat auf der Grundlage von Referat
und
Hausarbeit. Hinweis: max. 20 Teilnehmer/innen.
Klostergasse 5, 04109 Leipzig
Fon 0341-9737160, Fax 0341-9737169, eMail rueger@rz.uni-leipzig.de
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Angaben noch nicht erhältlich
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Otto-Schill-Straße 2, 04109 Leipzig
Fon 0341-9735463, Fax 0341-9735469, eMail wohlrab@uni-leipzig.de
Schillerstraße 6, 04109 Leipzig
Fon 0341- 9737220, Fax 0341-9737229, eMail ethnologie@rz.uni-leipzig.de
V
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Einführung in die Gesellschaftsethnologie
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Bruno Illius
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Mo 9-11
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E-HS
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S
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Lokal-Global: Die Diskussion um "Globalisierung"
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Maren Rössler
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9-13 am 2.5., 20.6. und 11.7.
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E-HS
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Fürstengraben 1, 07743 Jena
Fon 03641-941151, Fax 03641-941152, eMail h7gaos@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
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Angaben noch nicht erhältlich
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Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Fon 03641-944370, Fax 03641-944372, eMail iwk@wiwi.uni-jena.de
HS
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Kulturanthropologie
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Jürgen Bolten
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Mo 12.00-13-30
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C.-Zeiss- Str. 3, SR 209
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Nordhäuser Straße 63, 99089 Erfurt
Fon 0361-7374100, Fax 0361-7374109, eMail angelika.lazo@uni-erfurt.de
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Angaben noch nicht erhältlich
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Geusaer Straße 88, 06217 Merseburg
Fon 03461-462203, Fax 03461-462205, eMail
sekretariat@sw.fh-merseburg.de