EG |
Lokaler Staat in Indien
(PS/S)
Im letzten Jahrzehnt ist der indische Staat in das Zentrum des
Interesses der Ethnologie Indiens gerückt. Der spezifisch
ethnologische
Zugang zu Staat und Staatlichkeit manifestiert sich in der empirischen
Erforschung der Schnittstelle von Bevölkerung und lokalem Staat
(Vertretern der lokalen Verwaltung, Mitarbeitern des Zensus etc.).
Neure Ansätze gehen davon aus, dass „Staat“ nur im Sprechen
über Staat
(in Repräsentationen) einen greifbaren Charakter erhält. Mit
diesem
Seminar verfolge ich zwei Ziele. Zum einen sollen forschungsorientierte
Zugänge zu Staat und Staatlichkeit in Indien vorgestellt werden.
Das
Seminar soll Studierende anregen eigene Forschungsprojekte an der
Schnittstelle von Staat und Lokalbevölkerung in Indien zu
entwickeln.
Gleichzeitig stellt das Seminar eine Regionalanalyse Indiens unter dem
Aspekt der Staatlichkeit dar. Es werden also neben
theoretisch-methodischen Aspekten der Ethnologie des Staates, der
Wandel des indischen Staates seit der Kolonialzeit und dessen regional
unterschiedliche Erscheinungsformen behandelt werden. Literatur: Abrams, Philip 2006: Notes on the Difficulty of Studying the State. In: The Anthropology of the State: A Reader, hg. von Gupta, Akhil & Aradhana Sharma. London: Blackwell, 112-130. – Fuller, Chris J. & Véronique Bénéi (Hg) 2001: The Everyday State & Society in Modern India. London: Hurst & Co. – Nandy, Ashis 2002: The Romance of the State: And the Fate of Dissent in the Tropics. Delhi: Oxford University Press. –Tanabe, Akio (Hg) 2006: The State in India: Past and Present. Delhi: Oxford University Press.
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EG |
Geschlechterkonstruktionen in Südasien (PS) Diese Lehrveranstaltung handelt von den kulturspezifischen
Vorstellungen von Geschlecht (Weiblichkeit, Männlichkeit und
Androgynität) in Südasien und den damit verbundenen
Verhaltensweisen
sowie sozialen Prozessen. Was kennzeichnet Frausein oder Mannsein in
diesen Gesellschaften? Welche spezifischen Ideale, Stereotypen und
Rollenerwartungen gibt es und wie äußern sie sich im Alltag?
Welche
geschlechtsspezifischen Einflussmöglichkeiten haben Frauen und
Männer?
Welche Variablen bestimmen das Verhältnis von Frauen und
Männern
zueinander? Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, anhand der
vorliegenden Literatur die verschiedenen Facetten der
Geschlechterrollen in Südasien herauszuarbeiten und (selbst-)
kritisch
zu diskutieren. Geplante Themen: Geschlechterrollen in der
Großfamilie,
die Absonderung (parda) der Frauen, das Konzept männlicher Ehre
(izzat), Konzepte über den weiblichen Körper, Konzepte
über den
männlichen Körper, das weibliche Selbstbild in der
mündlichen
Überlieferung, Besessenheit als ‘weibliche’
Persönlichkeitsstörung,
Askese und Tempeltanz als alternative Lebensentwürfe, das ‘dritte’
Geschlecht (Hijra), Männlichkeit als Topos im anti- und
postkolonialen
Diskurs,die indische Frauenbewegung. |
ES-2 MS-2 ZS-2 |
Hindi II (Ü) Andrea Lathan, Felix Otter Heinrich-und-Thomas-Mann-Straße 26, Seminarraum I 6 Std/Wo Mo 14-16 Uhr, Mi 14-16 Uhr, Fr 13-15 Uhr
Fortsetzung von Hindi I, dessen erfolgreiche Absolvierung
Teilnahmevoraussetzung ist. |
GE |
Geistesgeschichte und Ethik des Hinduismus und
Buddhismus
(S) Das Modul besteht aus einem Seminar mit Schwerpunkt auf hinduistischer und buddhistischer Ethik und Weltanschauung. Das für ein tieferes Verständnis erforderliche Grundlagenwissen wird einführend vermittelt. Von den Teilnehmern wird erwartet, daß sie sich vertiefte Detailkenntnisse anhand bereitgestellter Sekundärliteratur selbständig aneignen. Im Seminar werden Quellen zu ethischen Fragestellungen gemeinsam in Übersetzung gelesen, die Interpretation der vorgefundenen Aussagen wird in der Diskussion auch unter dem Aspekt universal-ethischer Zusammenhänge thematisiert. Die angeleitete Auseinandersetzung mit außereuropäischen Quellen zur Ethik soll bei den Teilnehmern selbständige Diskussionsbeiträge stimulieren und ein kritisches Problembewußtsein erzeugen, das sich vor allem kulturübergreifend ausbildet. In der Diskussion sollen auch eigene Positionen begründet vertreten werden. Vor- und Nachbereitung des Lektüre-Stoffes sowie das Erbringen von Interpretations- und Diskussionsbeiträgen sind verpflichtend. Literatur (Hinduismus):
Lektüre:
Bhagavadgita. – Übersetzungen:
Richard
Garbe.
Hrsg.
v. Johannes Schneider Wiesbaden 2006. – Peter
Schreiner, Wege und Weisungen. Zürich 1991. Michael von
Brück, Frankfurt/M. 2007. – Sekundärliteratur:
Paul Hacker, Schopenhauer und die Ethik des Hinduismus. Saeculum 4
(1961): 365-399 [= Kleine Schriften 531-564]. – id., Dharma im
Hinduismus. ZMR 49 (1965): 93-106 [= Kl. Schr. 496-509]. – Peter
Schreiner, Das richtige Verhalten des Menschen im Hinduismus. In: Ethik
in nichtchristlichen Kulturen. [Ethik. Lehr- und Studienbücher.
3.] Stuttgart etc. 1984: 82-113. – Wilhelm Halbfass, Karma und
Wiedergeburt im indischen Denken. Kreuzlingen 2000. |
GK |
Streitschlichtung (PS) Judith Beyer Institut für Ethnologie, Seminarraum 2 Std/Wo Di 10-12 Uhr Streitschlichtungsverfahren sind seit Mitte der sechziger
Jahre selbständige Objekte ethnologischer Forschung. In der
Rechtsethnologie werden Streit und seine Austragungsmöglichkeiten
in Verbindung mit Recht erforscht. Im Seminar sollen folgende
Fragestellungen behandelt werden: Welche Akteure und Institutionen sind
an der Austragung von Streit beteiligt? Welche Instanzen gibt es, wie
funktionieren sie und mit welchem Recht arbeiten sie? An welchem Recht
orientieren sich die unterschiedlichen Akteure? Welche soziale
Bedeutung hat Recht allgemein in diesen Prozessen? Mit welchen Methoden
können Streitschlichtungsverfahren untersucht werden und welche
Verfahrensarten gibt es auf lokaler, nationaler und transnationaler
Ebene? Wir werden die klassische case method kennenlernen, mit der
bereits entstandene Streitfälle analysiert werden können,
sowie die extended case method die auch die Vorgeschichte und die
Nachentscheidungsphase von Streitfällen mit einbezieht. |
IE |
(2) – Einführung in die Geschichte der
islamischen Länder (V) – Die Zeit des Propheten und die arabisch-islamischen
Eroberungen und weitere zentrale Perioden der Geschichte der
islamischen Länder (mittelalterliche Kultur; Mongolenzeit; Das
Osmanische Reich) |
MS-2 |
siehe ES-2 |
SS | (2)
–
Textanalyse
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Bengalisch (S) Rahul Peter Das Heinrich-und-Thomas-Mann-Straße 26, Seminarraum I 2 Std/Wo Mi 19.00-20.30 Uhr wahlobl. Vorausgesetzt wird der erfolgreiche Abschluß eines der
Module ES-3, MS-3 oder ZS-3 mit Bengalisch. Der erste zu analysierende
Text wird vor Beginn der Vorlesungszeit im Sekretariat hinterlegt. Es
geht nicht nur um Textlektüre, d.h. das Lesen und Verstehen des
bengalischen Texts, sondern auch um die Ausbildung der Fähigkeit,
"zwischen den Zeilen" zu lesen.
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ZS-2 |
siehe ES-2 |